Monday, March 9, 2009

text DEUTSCH

In der Galerie Ratton Cerâmicas in Lissabon eröffnet am 9. März 2009 die Ausstellung ‚Pelos Cantos da Casa’ (Durch die Ecken des Hauses), mit Fliesenmalerei von Andreas Stöcklein. Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai 2009 zu besichtigen.

Andreas Stöcklein arbeitet seit den achtziger Jahren in Portugal im Bereich der Fliesenmalerei, und deren Integration im privaten und öffentlichen Raum.
In den ausgestellten Arbeiten benutzt der Autor die materialeigene Unterteilung der keramischen Fläche, um Perspektiven und überlagerte Flächen zu suggerieren. Die klar definierten und verschachtelten Farbflächen erzeugen widersprüchliche Verbindungen, in denen der Bezug auf 4-dimensionale Raum-modelle hergestellt ist.
Dadurch erzeugt Andreas Stöcklein Trompe l’oeil-Gefüge von innerer Logik und formaler Strenge, wobei die individuelle Fliese als Baustein gilt.

Die Belebung dieser ‚häuslichen’ Gefüge erfolgt durch den Impuls der Geste, seitens der gedachten Bewohner, deren Spur sich als physischer Abdruck des Ungesagten manifestiert. Das wiederkehrende Motiv des Handabdruckes ist so alt wie die Notwendigkeit, Raum zu bewohnen.
Die Ausstellung wird thematisch mit Tusche-Pinselzeichnungen auf Papier ergänzt, welche in den Ruinen eines Klosters entstanden. Die Bewohnung des Klosters durch verschiedenste soziale Gruppen über lange Zeiträume, zuletzt durch Immigranten aus den ehemaligen Kolonien, imprimierte deren Präsenz auf den Wänden der prekär hineingebauten Räume des alten Gebäudes.
In letzter Instanz wird die Ausstellung zur Abtastung des Intimen und dessen materieller Spuren im sonst anonymen Umfeld.

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